Rückblick auf The Order: 1886    

PS-Spielbericht The Order: 1886

Eine für die The Order: 1886 Review angepasste Version dieses Spiels wurde 2015 von dem Entwickler Ready at Dawn vorgestellt. Die Kritiker standen dem Spiel größtenteils skeptisch, einige sogar regelrecht feindselig gegenüber. Wie berechtigt ist diese negative Wahrnehmung der Neuheit?

Beschreibung

Ready at Dawn ist nicht die Art von Spiel, die den Spielern Wochen oder gar Monate ihres Lebens raubt. Die Gesamtdauer des Spiels beträgt 10 Stunden. Aber die Entwickler hatten genug Zeit, um das beeindruckende Universum des Spiels, das neo-viktorianische England, das sie geschaffen haben, und die Charaktere zu zeigen, von denen jeder ziemlich lebendig und farbenfroh ist.

Die Handlung von The Order: 1886    

Ein alternatives England, das der Fantasie der Autoren des Spiels entsprungen ist, wird von einem gewissen mächtigen Orden der Tafelrunde kontrolliert. Der Protagonist der Erzählung ist Sir Galahad – ein Ritter ohne Furcht und Tadel, der London selbstlos vor Halbstarken, Revolutionären und anderen „Unerwünschten“ verteidigt. Doch mit der Zeit ändert sich die Einstellung der Figur zu der sie umgebenden Realität, insbesondere erkennt sie, dass die Halbblüter empfindungsfähige Wesen sind, die verzweifelt versuchen, in dieser ihnen gegenüber nicht besonders freundlichen Welt zu überleben. Die Einstellung zu ihnen ändert sich entsprechend.

Die Vorteile des Spiels

Das Spiel ist auch deshalb gut, weil es keine „plumpen“, einseitigen Charaktere gibt, die entweder eindeutig positiv oder ekelhaft negativ sind. So wird zum Beispiel der anfangs abstoßende Marquis Lafayette zum Ritter geschlagen und verwandelt sich in einen sehr anständigen Mann. Und der wichtigste „böse Junge“ des Spiels entpuppt sich als eine Figur mit einer sehr dramatischen Biografie, die zum Lügner und Intriganten wurde, als er in seinem an sich edlen Bestreben, anderen Halbblütern beim Überleben zu helfen, zu weit ging.     

Testbericht zum PS-Actionspiel The Order: 1886

Nachteile von Der Order: 1886    

Einige Kritiker haben The Order: 1886 als eine Parodie von Gears of War bezeichnet. Zweifellos gibt es einige Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Spielen, aber The Order: 1886 ist kein gedankenloser Epigone. Die Idee von Ready at Dawn hat eine hervorragende Spielmechanik mit einer Reihe von innovativen und sehr frischen Lösungen.  Vor allem die Auswahl der Waffen und die Kämpfe sind eine angenehme Überraschung. Es werden Waffen angeboten, die den Realitäten unseres Jahres 1886 entsprechen und von den Entwicklern erfunden wurden, wie z. B. Thermitkanonen, elektrische „Entlader“ und andere erregbare Lösungen.

Je weiter der Spieler in den Schwierigkeitsstufen fortschreitet, desto interessantere Aufgaben werden ihm gestellt. Es gibt Sabotagemissionen, bei denen man sich in feindliche Lager schleichen und sie lautlos mit einer Armbrust zerstören muss. Andere spektakuläre Missionen finden in offenen Bereichen wie einem großen Handelsschiff statt.

Kämpfen

Was die Kämpfe angeht, so hätten einige der Bosskämpfe ein wenig heller sein können. Dies wird jedoch durch die hervorragende Grafik, die interessante Handlung und das ausgezeichnete Gameplay wettgemacht. Die Optik, die eine bizarre Mischung aus Jugendstil und Steampunk ist, zieht einen in ihren Bann und begeistert. 

Daher ist es schade, dass das Projekt heute aufgegeben wurde und die Entwickler wohl kaum eine Fortsetzung in die Hände bekommen werden.