Dieses Spiel ist ein Vertreter des schwierigen und nicht sehr verbreiteten Genres der immersiven Simulationsspiele. Das Studio Arx Fatalis stieß damit buchstäblich in das entsprechende Segment des Spielemarktes vor. Außerdem war der „erste Pfannkuchen“ der Entwickler kein schlechter, sondern, ohne Übertreibung, fast ein Meisterwerk. Das Spiel ist reich an verschiedenen innovativen und einfach interessanten Lösungen.
Die Handlung des Spiels lässt sich wie folgt zusammenfassen. Ein Mann namens Colt wacht auf und stellt fest, dass er einen schrecklichen Kater hat, der von einer völligen Amnesie begleitet wird. Er findet sich an der Küste der fiktiven Insel Black Reef wieder. Bald stellt sich heraus, dass die Insel ein anomaler Ort ist.
Alle Menschen, die sich dort aufhalten, sind in einer Zeitschleife gefangen: Sie erleben immer wieder denselben Tag und so weiter, von Jahr zu Jahr. Die Aufgabe des Protagonisten ist es, diese Schleife zu durchbrechen. Und er muss nicht nur einen Weg finden, um dies zu tun, sondern auch, um nicht von den so genannten „Ideologen“ getötet zu werden, d. h. von den dauerhaft auf der Insel lebenden Menschen, die mit einer vorübergehenden Anomalie als Gelegenheit, irgendetwas zu tun, ganz zufrieden sind und keine Verantwortung dafür tragen.
Die Anführerin der „Ideologen“, Julianna, ist eine sehr, sehr gemeine Dame, von der der Protagonist eine Menge sehr unangenehmer Momente zu erwarten hat.
Ein perfekt geschriebenes Szenario ist einer der Vorteile dieses Spiels. Gekonnt und talentiert zeigen die Autoren, wie und warum eine Welt des unverantwortlichen, ewigen Vergnügens zu einer alptraumhaften Dystopie werden kann.
Die Spielzeit eines jeden Tages ist in Morgen, Mittag, Mittagessen und Abend unterteilt. Für jeden Tag stehen der Hauptfigur 4 Einsätze zur Verfügung, nach denen der Tag neu begonnen wird. Aber in jeder der nächsten vierundzwanzig Stunden werden die vom Helden erworbenen Fähigkeiten und Ressourcen gerettet.
Einer der positiven Momente des Spiels ist, dass die Antagonisten nicht besonders gefährlich sind. Laut dem Szenario sind es schließlich die Wissenschaftler, die die Zeitschleife entdeckt haben. Sie sind nicht sehr gerissen und haben keine furchterregenden Kampffähigkeiten. Mit Ausnahme von Julianne. Sie ist eine besonders gefährliche Gegnerin, die dem Protagonisten ständig lästig sein wird.
Und da es sich bei Deathloop um ein Multiplayer-Spiel handelt, kann nicht nur die KI als Julianna spielen, sondern auch der zweite menschliche Spieler. Allerdings sollten wir bedenken, dass die Entwickler Julianna offenbar keinen vollwertigen Handlungsstrang zugedacht haben, um die Hauptfigur nicht zu überschatten, und sie ist nur eine Nebenfigur, aber eine sehr unheimliche.
Zu den unbestreitbaren Vorzügen des Spiels gehören die hervorragende Grafik und das lobenswerte Leveldesign. Der Spielraum ist so gut gestaltet, dass die Details unabhängig von der Tages- oder Nachtzeit gleichermaßen realistisch wahrgenommen werden.
Das Gameplay gibt dem Spieler maximale Handlungsfreiheit. Sie können Feinde leise ausschalten oder eine Schrotflinte nehmen und ein großes Tram-ta-ra-rama veranstalten. Es gibt auch einen Platz für Magie im Spiel. Damit kann man seinem Charakter die Fähigkeit verleihen, Gegner mit einer Hand buchstäblich „umzuhauen“.